Webinar für Pilotgruppen des Schulungsprogramms zur Auseinandersetzung mit der Verfälschung/Verharmlosung des Holocaust für Lehrer:innen und  politische Bildner:innen

Holocaust Verzerrung, Verharmlosung und Trivialisierung haben seit dem Terror der Hamas gegen Israel am 7. Oktober 2023 an Intensität zugenommen. Es handelt sich nicht um ein neues Phänomen, es begleitet uns seit 1945 als Schuldabwehrmechanismus, als Täter-Opfer-Umkehr, als Schuldzuweisung an Jüdinnen und Juden, immer wieder an den Holocaust/die Shoah zu erinnern und angeblich Vorteile daraus zu ziehen. Heute sind die Sozialen Medien ein wesentlicher Motor für die ungehinderte Verbreitung solcher Inhalte. Damit leisten sie antisemitischen Stereotypen und Haltungen Vorschub.  Formen des sekundären oder auch Post-Shoah-Antisemitismus finden sich im rechtsextremistischen und islamistischen Spektrum, sind aber ebenso in der Mitte der Gesellschaft zu beobachten. Dies zeigte sich bei den Anti-Corona-Demonstrationen, auf denen sich Gegner der staatlichen Maßnahmen mit der Anheftung des Judensterns als Opfer des Staates stilisierten und damit die Opfer des Holocaust und deren Nachfahren entwürdigten. Nach dem Ende der Pandemie bot der Russland-Ukraine-Krieg eine neue Plattform für derartige Inhalte, um schließlich nach dem 7.Oktober 2023 und dem anschließenden Gaza-Krieg noch einen bei weitem größeren Resonanzboden zu finden.   

Experten aus dem Kreis der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) haben seit 2023 ein Schulungsprogramm in englischer Sprache gegen Holocaust-Verzerrung entwickelt, deren Übersetzung und Adaption für die deutsch-sprachigen Länder die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA) übernommen hat. 

Die deutsche Version des Bildungsmoduls wird in den nächsten Monaten mit Partnerorganisationen in Österreich und der Schweiz in Webinaren vorgestellt. Die Teilnehmer:innen sollen einen Einblick in die einzelnen Module und Methoden erhalten, um sie anschließend selbst mit Schüler:innen bzw. Teilnehmer:innen an Fortbildungen durchführen zu können.  Ziel diese Schulungsprogramms ist es, für die verschiedenen Formen des sekundären Antisemitismus, die ein Ausdruck einer solchen Verzerrung des Holocaust sind, zu sensibilisieren. 

Das Webinar ist für Mi 7. Mai 16-18 Uhr geplant. Anmeldungen nimmt Sabina Brändli von der PHZH entgegen: sabina.braendli@phzh.ch.